Längst Geschichte: Verkehrschaos am Olchinger See
Entstanden war der Olchinger See 1938 aus der Kiesgewinnung der Münchner Baufirma Johann Moll (Mollsee) für den geplanten Ausbau des Rangierbahnhofs Nord der damaligen Reichsbahn. Ein Projekt, das mit Kriegsbeginn endete, so dass man bereits 1944 überlegte, was man mit dem Gewässer und anderen Baggerseen der Umgebung anfangen sollte.
1965 wurde der „Verein zur Sicherstellung überörtlicher Erholungsgebiete in den Landkreisen um München e.V.“ gegründet, der den Olchinger See am 2. Juni 1969 offiziell an den Landkreis Fürstenfeldbruck zum Unterhalt und zur Betreuung übergab.
Der Andrang der Erholungssuchenden, die in großer Zahl auch aus der Landeshauptstadt München nach Olching kamen, war in den Anfangsjahren kaum zu bewältigen. Obschon von 1968 bis 1971 vier Parkplätze für insgesamt 1.000 Fahrzeuge angelegt wurden, reichte das Parkplatzkontingent nicht aus. Ein weiteres Problem stellte der Engpass zwischen den beiden Bahnüberführungen an der Ascherbachstraße nach Gröbenzell dar, die nur einspurig zu befahren war. Kilometerlange Rückstaus waren die Folge. Im November 1973 wurde der von Gröbenzell kommende Ascherbach, der zusätzlich Platz beanspruchte, unter den Bücken verrohrt, so dass eine zusätzliche Fahrrad- und Fußgängerspur das Problem schmälern konnte.
Mittlerweile zum Landschaftsschutzgebiet deklariert, hat sich die Situation am Olchinger See merklich entspannt. Die Erholungssuchenden verteilen sich auf zusätzliche Badeseen wie das Pucher Meer, den Emmeringer See und die Langwieder Seenplatte mit dem von 1995 bis 2000 großangelegten Lußsee. Der Olchinger See „gehört“ im Sommer jetzt überwiegend der Olchinger Bevölkerung.