Das Hallenbad ist bis auf Weiteres geschlossen.
Eingeschränkte Öffnungszeiten des Hallenbads in den Faschingsferien
2020 kann das Olchinger Volksfest bereits zum dritten Mal in seiner langjährigen Geschichte nicht stattfinden. Ausgerechnet das 70-jährige Jubiläum muss ausfallen und auf 2021 verschoben werden. Glücklicherweise werden wir im nächsten Jahr im Großen und Ganzen das Fest nahezu unverändert vorfinden. Was sich bewährt hat, wird nicht geändert – das gilt auch für die Olchinger Traditionsveranstaltung.
Gstanzlsänger
Im Festzelt wird wie immer die Olchinger Blaskapelle in erster Linie das musikalische Rahmenprogramm liefern. Dazu kommen natürlich populäre Showbands mit Musik für die jüngere Generation. Seit 2011 geben sich auch regelmäßig Kabarettisten wie Luise Kinseher die Ehre. Auch das hat in Olching schon Tradition: Der berühmte und unvergessene bayerische Volks- und Gstanzlsänger Jakob Roider – besser bekannt als „Roider Jackel“ – war in Olching unter anderem 1955 zu Gast. Im gleichen Jahr kam übrigens auch Olchings Ehrenbürger und langjähriger Pfarrer Friedrich Pfanzelt ins Zelt und nahm den Dirigentenstab vom Leiter der Blaskapelle Toni Kastner gerne entgegen. Das Bier liefert seit 2009 die Brauerei Maisach nachdem davor von 1950 bis 2008 die Münchner Spaten-Brauerei den Bierdurst der Besucher stillen durfte. Seit mehreren Jahren wird zudem das Weißbier der Olchinger Braumanufaktur konsumiert.
Speedway- und Pferderennen
Das Speedwayrennen an Fronleichnam und das Volksfest sind ohne einander nicht denkbar. Schließlich sind beide Veranstaltungsformate gleichzeitig ins Leben gerufen worden und räumlich miteinander verquickt. 1950 legte der Turn- und Sportverein auf dem Viehweideplatz der Gemeinde eine ovale Bahn für Motorsportaktivitäten an und bereits 1951 konnte im ausgebauten Stadion dann das erste internationale Speedway-Rennen durch den Motorsportclub Olching ausgerichtet werden. 15.000 Zuschauer besuchten damals das Spektakel. Mit solchen Zahlen, die später sogar noch übertroffen wurden, kann man heute nicht mehr aufwarten. Die Rennen sind jedoch nicht weniger spannend.
Es wird sich kaum noch jemand daran erinnern: 1951 und 1952 wurden während des Volksfestes auf besagter Bahn jeweils zwei Pferdetrabrennen mit Sulky vom Rennverein Fürstenfeldbruck veranstaltet. Die Pferde mit den klangvollen Namen „Eismeer“, „Kraftfahrer“ oder “Rosenbua“ hatten zwar sehr viel weniger PS als die Viertaktmaschinen – aber sicherlich waren auch diese Rennen aufregend.
Feuerwerk und Steckerlfisch
Das obligate Brillantfeuerwerk wurde 1954 erstmals ausgetragen - damals noch im Speedwaystadion, denn der Schuttberg neben dem Volksfestplatz wurde erst 1971 angelegt. Seit 1955 ist die in Gersthofen ansässige Firma Sauer für die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich. Das 1863 gegründete Familienunternehmen sorgt immer wieder gerne für die vielen Aahs und Ohs der Olchinger Volksfestbesucher. Was wäre das Olchinger Volksfest ohne „Tonis Fischhütte“ samt Biergarten. 1973 organisierte der Friseur Toni Groß einen geeigneten Grill um seine mittlerweile überregional hoch geschätzten Steckerlfische zu garen. Seit Jahrzehnten sorgen die Familienmitglieder – Sohn Kurt und Tochter Astrid waren von Kindesbeinen mit von der Partie - mit qualitativ hochwertigen Fischen aus Schottland für den guten Geschmack. Das Geheimnis der speziellen Gewürzmischung wird nicht preisgegeben.
Hochwasser
Viele Schaustellerbetriebe sind oder waren ebenfalls seit Jahrzehnten mit von der Partie. Die Familie Eberl betrieb ab 1952 das Kinderkarussell und den Schießstand. 1968 erhielten Edith und Bruno Eberl den Zuschlag für ihren Imbissstand, den sie bis 2015 leiteten und der vor allem mit seinen hervorragenden Pommes frites punktete. Die mannigfaltigen Fahrgeschäfte der Familie Zierer sorgten ab den 60er Jahren für rasante Unterhaltung und ab den 90er Jahren für viele Jahre auf ihrem Weißbierkarussell für eine etwas gemütlichere Gangart mit gleichzeitigem kulinarischen Vergnügen.
Ein Autoscooter darf auf keinem Volksfest fehlen – dieses Fahrgeschäft installiert seit vielen Jahren die Schaustellerfamilie Diebold auf dem Olchinger Volksfestplatz. Der Platz wurde übrigens erst 1979 geteert. Bei Starkregen war der Besuch der Großveranstaltung kein Vergnügen. Und verregnete Volksfeste waren in Olching leider keine Seltenheit. Wie bereits erwähnt, musste die Veranstaltung in der Vergangenheit zwei Mal abgesagt werden. Beim Hochwasser von 1965 wurden einige Buden bis zur Fünf-Löcher-Brücke geschwemmt. Das Pfingsthochwasser von 1999 verwandelte das Speedwaystadion in einen Fischteich.
Ebenfalls Pflicht auf einem Volksfest ist der Glückshafen. In Olching war er sogar der eigentliche Anlass um überhaupt ein Fest zu veranstalten. Um den sozialen Wohnungsbau zu finanzieren initiierte die Gemeinde 1949 in der Ausschankhütte im Biergarten der Gastwirtschaft Streller ihren Glückshafen. Auf der Insel wurden zudem eine Schiffschaukel und ein Kettenkarussell zur Belustigung aufgestellt.
Das Kettenkarussell ist vor einigen Jahren auf das Volksfest zurückgekehrt. Schön wäre es auch, wenn wieder eine „Straßenbahn“ durch Olching tuckern würde so wie 1964. Damals brachte ein umfunktionierter Traktor mit zwei Personenwagen und einer fahrkartenzwickenden Schaffnerin die Volksfestgäste nach einem gesonderten Fahrplan zum Volksfestplatz. Die Olchinger nahmen den Shuttledienst gerne in Anspruch.